Warum ist unser Blick bei der Berufswahl so eingeschränkt...
….. und warum denken wir bei MINT Berufen, dass die nur was für Männer sind?
Fakt ist, dass sich unter den 20 beliebtesten Ausbildungsberufen, die Frauen wählen, kein einziger naturwissenschaftlicher, technischer oder IT-geprägter Beruf befindet. Das sieht bei Männern genau umgekehrt aus.
Woher kommt das?
Ein kleiner Blick in die Geschichte: Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden viele Berufe mit Männern besetzt. Warum? Weil diese Berufe eine Ausbildung erforderten und nur Männer den Zugang dazu hatten. Erst im 20 Jahrhundert gab es „Ausbildungsschulen“ für Frauen, die sich allerdings auf soziale Berufe, also Pflege, Erziehung usw. beschränkten. Eben solche Berufe, die sich in der damaligen Zeit für Frauen schickten. Rationale, technische Berufe galten für bürgerliche Frauen als unanständig.
Bis heute halten sich diese Geschlechterklischees:
Frauen läge es, zu helfen und zu pflegen – es sei sozusagen ihre natürliche Rolle – während Männer rational denkende und naturwissenschaftlich begabte Menschen seien.
Doch diese Klischees sind nur Klischees! Wäre es nicht viel klüger, auf die eigenen Fähigkeiten, Neigungen, und Stärken zu schauen und uns nicht von sozialen Erwartungen bestimmen lassen?
Viele Unternehmen wünschen sich mehr Frauen in den MINT-Berufen – und umgekehrt freuen sich Arbeitgeber*innen über mehr Männer in Care-Berufen.
Was ist ein Klischee?
Ein Klischee ist ein oft wiederkehrendes, vereinfachtes und übergeneralisiertes Bild oder eine Vorstellung von Personen, Gruppen, Situationen oder Dingen. Es beruht oft auf Stereotypen und kann Vorurteile und Fehlurteile verstärken. Klischees sind in der Regel weit verbreitet und können dazu führen, dass Menschen oder Dinge aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe vorschnell beurteilt werden, ohne individuelle Unterschiede zu berücksichtigen.
Klischees entsprechen in den meisten Fällen nicht der Realität und Menschen in einer Gruppe können sehr vielfältig sein. Niemand sollte aufgrund solcher verallgemeinernden Annahmen beurteilt werden, sondern immer als einzigartiges Individuum betrachtet werden.